Die versteckten Umweltkosten des Internets und wie wir sie reduzieren können

Das Internet wirkt sauber. Es gibt keine rauchenden Schornsteine, keine lärmenden Maschinen. Dennoch verbirgt sich hinter jeder Suchanfrage, jedem gestreamten Video und jeder Cloud-Speicherung ein erheblicher Energieverbrauch. Rechenzentren weltweit benötigen enorme Mengen an Strom, sowohl für den Betrieb der Server als auch für die Kühlung der Hardware. Was viele nicht wissen: Diese digitale Infrastruktur trägt messbar zum globalen Kohlendioxidausstoß bei.

Der Energiehunger der Rechenzentren

Laut der Internationalen Energieagentur verbrauchten Rechenzentren bereits im Jahr 2021 rund 200 Terawattstunden Strom jährlich. Das entspricht dem Energieverbrauch größerer Länder und macht etwa ein Prozent des weltweiten Strombedarfs aus. Die Tendenz ist steigend. Schätzungen zufolge könnte der Anteil der Rechenzentren am globalen Stromverbrauch bis 2030 auf etwa drei Prozent ansteigen.

Die Hardware selbst macht dabei etwa 45 Prozent des Energieverbrauchs aus. Der Rest entfällt größtenteils auf Kühlsysteme, die verhindern sollen, dass die Prozessoren überhitzen. Ohne konstante Kühlung würden die Server innerhalb kürzester Zeit Schaden nehmen. Diese Notwendigkeit führt zu einem permanenten Energiebedarf rund um die Uhr.

Streaming und Online-Unterhaltung im Fokus

Videostreaming dominiert den Internetverkehr und ist für einen bedeutenden Teil der Datenlast verantwortlich. Während frühere Schätzungen den CO₂-Ausstoß pro Stunde Streaming teils dramatisch überschätzten, zeigen neuere Studien ein differenzierteres Bild. Der Carbon Trust errechnete, dass eine Stunde Videostreaming etwa 55 Gramm CO₂-Äquivalente verursacht, wenn man den britischen Strommix zugrunde legt.

Auch die Unterhaltungsbranche im digitalen Raum nimmt ihre Verantwortung zunehmend ernst. Verschiedene Plattformen, darunter Online-Spieleanbieter und Streaming-Dienste, beginnen, ihre Infrastrukturen nachhaltiger zu gestalten. Selbst Anbieter wie Casino777 und andere digitale Unterhaltungsplattformen arbeiten an Strategien zur Energieeffizienz ihrer Serverstrukturen oder prüfen Möglichkeiten für CO₂-Kompensationsprogramme.

Was Unternehmen bereits tun

Große Technologiekonzerne wie Google, Microsoft, Meta und Amazon haben in den vergangenen Jahren erheblich in erneuerbare Energien investiert. Laut Daten der Internationalen Energieagentur haben diese vier Unternehmen gemeinsam Verträge über fast 50 Gigawatt erneuerbarer Energie abgeschlossen, was der Erzeugungskapazität Schwedens entspricht. Google, Apple, Meta und Microsoft gaben an, im Jahr 2021 genug erneuerbare Energie eingekauft oder erzeugt zu haben, um ihren gesamten operativen Stromverbrauch zu decken.

Darüber hinaus gibt es technologische Ansätze zur Verbesserung der Energieeffizienz. Moderne Rechenzentren nutzen zunehmend sogenannte Freiluftkühlung in kälteren Regionen, wodurch auf energieintensive Klimaanlagen verzichtet werden kann. Der Power Usage Effectiveness, ein Maß für die Energieeffizienz von Rechenzentren, hat sich in den letzten Jahren bei vielen großen Betreibern deutlich verbessert.

Handlungsmöglichkeiten für Nutzer

Auch auf individueller Ebene gibt es Ansätze, den digitalen Fußabdruck zu verringern. Der bewusste Umgang mit Videoqualität kann einen Unterschied machen: Ultra-HD-Streams verbrauchen deutlich mehr Datenvolumen als Standardauflösung. Das Endgerät spielt ebenfalls eine Rolle, wobei ein großer Fernseher wesentlich mehr Energie benötigt als ein Smartphone oder Laptop.

Auch das Löschen ungenutzter Daten in Cloud-Speichern und E-Mail-Postfächern kann sinnvoll sein, da weniger gespeicherte Daten langfristig weniger Serverkapazität beanspruchen. Grundsätzlich sollte jedoch klar sein, dass die größte Hebelwirkung bei den Infrastrukturbetreibern und der Energieversorgung liegt. Die Umstellung auf erneuerbare Energien in den Stromnetzen hat den größten Einfluss auf die Klimabilanz digitaler Dienste.

Ein gemeinsamer Weg nach vorne

Das Internet ist kein immaterieller Raum ohne physische Konsequenzen. Hinter der scheinbaren Leichtigkeit digitaler Kommunikation steht eine komplexe Infrastruktur, die Ressourcen verbraucht und Emissionen verursacht. Die gute Nachricht ist, dass sowohl technologische Fortschritte als auch politische Initiativen bereits Wirkung zeigen.

Wichtig bleibt eine realistische Einschätzung der Verhältnisse. Während Rechenzentren und Datenübertragung etwa zwei bis drei Prozent des globalen Stromverbrauchs ausmachen, liegt die Hauptverantwortung für den Klimawandel nach wie vor bei anderen Sektoren wie Verkehr, Industrie und Energieerzeugung.

Dennoch ist es sinnvoll, auch im digitalen Bereich Verantwortung zu übernehmen und kontinuierlich an Verbesserungen zu arbeiten. Nur durch das Zusammenspiel von Nutzern, Unternehmen und Regulierungsbehörden lässt sich eine digitale Zukunft schaffen, die nicht auf Kosten der Umwelt geht.